August Berto
Straßenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
August Berto wurde am 27.5.1888 in Wien geboren. Er war Bediensteter der Wiener Verkehrsbetriebe am Betriebsbahnhof Kagran.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
August Berto gründete im Jahre 1921 die "Freidenker" in Kaisermühlen, und den Zweigverein "Die Flamme". Vom 23.8.1939 bis 23.12.1939 befand er sich wegen des Verdachts kommunistischer Betätigung in Schutzhaft.
Zur Tarnung trat er der NSDAP bei. 1941 war er am Aufbau einer KPÖ-Zelle in Kaisermühlen beteiligt.
Am 16.2.1943 wurde August Berto verhaftet. Die Verurteilung zum Tode wurde über ihn am 10.2.1944 gesprochen. Seine Hinrichtung erfolgte am 24.5.1944 im Landesgericht I in Wien.
Aus der Anklageschrift v. 28.8.1943
“Der Angeschuldigte Berto erfuhr etwa im April/Mai 1941 von den ihm seit Jahren bekannten (Peter) Gottlich (…), dass dieser für die KPÖ Mitglieds- und Spendenbeiträge kassiere. Aus freien Stücken erbot er sich, auch solche Beiträge zu leisten, und zahlte bei zwei Gelegenheiten an Gottlich einen Beitrag von 5.- RM. In den folgenden Monaten begann er aus eigenem Antriebe mit dem Aufbau einer KPÖ-Zelle in Wien-Kaisermühlen.”
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien